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Presseschau

Interview mit Dr. Christoph Palmer: Forderung einer zeitgemäßen und wirkungsvollen Förderung der audiovisuellen Produktionswirtschaft

1. August 2017
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Dr. Christoph E. Palmer, Geschäftsführer der Produzentenallianz, markiert in pro media den Einsatz der Produzentenallianz für eine international wettbewerbsfähige, nachhalte Filmförderung beim Bund und bei den Bundesländern als eine "Daueraufgabe". Daher begrüße der Verband zwar die Erhöhung der Aufstockung des DFFF, aber fordere sogleich auch die Verlässlichkeit dieser Maßnahme ein.
Die Herausforderung bestünde nun weiterhin darin in der nächsten Legislaturperiode ein Förderinstrument zu schaffen, das auch für deutsche High-End-Dramen, hochwertige, international wettbewerbsfähige TV-Serien, VFX- und Animationsarbeiten attraktiv sei. Die Bewegtbildförderung der audiovisuellen Produktionswirtschaft spiele gerade in einem "Industrie- und Kulturland" wie Deutschland eine bedeutende Rolle – und damit appelliere er an die Verantwortlichen.

Weiterhin äußert sich Palmer im Interview kritisch zu den FFA-Leitlinien und hoffe, dass es nicht zu einem "Förder-Einerlei" komme. Formale Kriterien wären kein Garant für einen erfolgreichen Film. Deutlich macht er aber, dass die Leitlinien in Bezug auf die Förderung des BKM sowie der FFA die Gefahr einer "unguten Schubladisierung" böten: künstlerische Filme würden beim BKM eingereicht, eher kommerzielle Filme bei der FFA. Aber es gäbe auch künstlerisch und wirtschaftlich erfolgreiche Filme und kommerziell und wirtschaftlich erfolgreiche Filme, die als künstlerisch einzustufen seien.

Zu der Thematik Kinofilmproduktion antwortet er, dass es im Bereich der Auswertungsfenster "gewisse Flexibilisierungen" und "verträgliche Kompromisse" geben müsse – aber er betont auch die Bedeutung von Lizenzen gerade in diesem Bereich. Dieses Thema berühre auch die Gespräche der Kinofilmproduzenten mit den Sendern – zu lange Auswertungsfristen machten Produktionen nicht gerade attraktiv für eine TV-Verwertung. Die öffentlich-rechtlichen Sender, so Palmer weiter, seien national und international bemüht die Ausspieloption "Mediathek" für sich zu erweitern, aber damit würde das Überleben gerade kleiner und mittlerer Produzenten masssiv gefährdet und es stehe die Befürchtung an, dass damit großen Streaminganbietern wie Netflix, Amazon etc. noch zugearbeitet werde, da diese dann noch als einzige in der Lage wären ihre Rechte auf dem europäischen Markt zu sichern.

Nicht frei zugänglich / Das ausführliche Interview finden sich auf den Seiten 40-43 in pro media Ausgabe 8/2017.

Telemedienauftrag: Modernisierung und Verweildauern

Im Interview online auf medienpolitik.net: Staatsminister Rainer Robra, Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur in Sachsen-Anhalt.

Auf die Frage wie groß künftig der Spielraum der Anstalten sei, zu entscheiden wie lange Sendungen- abgesehen von Sport und außereuropäischen Lizenzproduktionen – in den Mediatheken verweilen dürften antwortet Robra: „Die Verweildauern müssen den Drei-Stufen-Test durchlaufen und in den jeweiligen Telemedienkonzepten definiert werden. Das ist im Ergebnis kein bedeutender Unterschied zur aktuellen Praxis der Rundfunkanstalten. Es werden aber soweit wie möglich gesetzliche Verweildauerreglungen gestrichen, da sich diese formal und inhaltlich nicht bewährt haben.“ „Weil die Zeit reif ist“

(frei zugänglich)

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