Skip to content
Presseschau

AG Dok: „online-Aktivitäten von ARD und ZDF nicht auf unsere Kosten!“

10. Juni 2008
Topic
    Kontakt

    Geschäftsstelle Berlin
    T 030 20670880
    E-Mail

    Die Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm im Wortlaut:

    Autoren, Regisseure und Produzenten fordern:online-Aktivitäten von ARD und ZDF nicht auf unsere Kosten!“

    In einer gemeinsamen Aktion haben die drei größten Berufsverbände des unabhängigen Films in Deutschland der Forderung des DGB, der Verbraucherzentralen und des Deutschen Kulturrats nach einer grenzenlosen kostenfreien Ausweitung öffentlich-rechtlicher Internet-Angebote widersprochen. In einem vor der Berliner Bundespressekonferenz verteilten Flugblatt  nennen die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (AG DOK), der „Bundesverband der Film- und Fernsehregisseure“ (BVR) und der „Verband Deutscher Drehbuchautoren“ (VDD) die Gewerkschafts-Forderung  „kurzsichtig, gefährlich und für die freie Film- und Fernsehproduktion in Deutschland ruinös.“

    Nach Auskunft der drei Berufsverbände zahlen ARD und ZDF an freie Autoren, Regisseure und Produzenten für die Internetverwertung ihrer Filme heute schon keine Lizenzgebühren, dieser ausbeuterische Zustand werde durch den von DGB und Kulturrat geforderten Freibrief im neuen Rundfunkstaatsvertrag noch zementiert. 

    Seit Jahren weite der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine Aktivitäten auf Kosten der Urheber und Produzenten aus und drücke mit seiner Marktmacht immer neue Erweiterungen des Nutzungs-Umfangs ohne Gegenleistung durch. Ernsthafte Angebote einer „angemessenen Vergütung" hat es nie gegeben.  Im Produktionsbereich kaufe das öffentlich-rechtliche Fernsehen Programmdienstleistungen zu Preisen, die vielfach unter den tatsächlichen Herstellungskosten liegen. Die Vertragsbedingungen würden nicht verhandelt, sondern diktiert.

    Zugleich werde den Produzenten durch die kostenlosen Abrufdienste von ARD und ZDF jede Möglichkeit genommen, ihre teilweise erheblichen Eigenleistungen zu refinanzieren.

    Dass eine solche Erklärung durch den „Deutschen Kulturrat“ ohne vorherige Beratung in der Sektion Film/Medien und damit ohne Mitwirkung der Hauptbetroffenen überhaupt herausgegeben werden konnte, beweist für AG DOK, BVR und VDD sowohl fehlenden Sachverstand als als auch "massive Kommunikations-, Struktur und Demokratie-Defizite im Spitzengremium der deutschen Kulturverbände.“

    Scroll