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Presseschau

Diskussion um filmbezogene Sonderumlage der Berufsverbände?

18. Juni 2008
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Ein Teil der Gelder der deutschen Filmförderung werde nicht für den „noblen Zweck“ der Filmproduktion verwendet – sondern fließe an „Lobbyverbände der Industrie“, schreibt Katharina Dockhorn in der Welt. Bis zu 1,5 Prozent der Filmpreisprämien, der filmbezogenen Gelder der Förderungsanstalt (FFA), der regionalen Förderungen, des Media-Programms der EU sowie des 60 Millionen Euro schweren Deutschen Filmförderfonds gingen als „,Sonderabgabe’ an die Produzentenverbände AG Spielfilm und Film 20. Obwohl auf 13 000 Euro je Film und 26 000 je Jahr und Firma begrenzt, dürften jährlich Hunderttausende zusammen gekommen sein – bei der AG Spielfilm wird die Summe mit 150 000 angegeben.“ Die Sonderabgabe sei in einer Richtlinie der FFA gesetzlich verankert.

„Der entscheidende Punkt ist“, zitiert Dockhorn Martin Moszkowicz, Produktionschef der Constantin und Vorstand der Produzentenallianz, „dass es völlig normal ist, Berufsverbandskosten in die Herstellungskosten von Produkten einzubeziehen“. Für einen Film wie den „Baader-Meinhof-Komplex“, in dem bei über 20 Millionen Euro Kosten mindestens fünf Millionen Fördergelder stecken, würden 11 000 Euro Sonderabgabe fällig.

Die Geschäftführer der Länderförderungen in Bayern und Berlin-Brandenburg, Klaus Schaefer und Kirsten Niehuus, plädierten für die Beibehaltung dieser Praxis in der jetzigen Form, anderen Orts werde sie als korrekturbedürftig angesehen: In NRW solle das System vereinfacht werden, im „Neumann-Ministerium“ gingen die Überlegungen weiter.

Bei dieser Gelegenheit widmet sich Katharina Dockhorn auch dem Haushalt der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen, der dieses Jahr mit 800 000 Euro kalkuliert sei. Eine Streichung der Sonderabgabe „könnte z.B. verhindern, dass ein Vertreter nach Brüssel entsandt wird.“

Für „Unmut in der Politik“ hätten Spekulationen um das Gehalt der Sektionsgeschäftsführer gesorgt, das „über dem Gehalt eines Ministerpräsidenten“ liegen soll, für den künftigen Gesamtgeschäftsführer der Allianz soll es „sogar mehr sein als für die Bundeskanzlerin“. Diesen Gerüchten widerspreche Martin Moszkowicz, der sich jedoch für eine angemessene Bezahlung einsetzt: „Wir liegen im Vergleich zu anderen Branchen der Industrie im unteren Bereich. Um jemanden für diesen Schleudersitz zu finden, muss eine entsprechende Bezahlung möglich sein." – „Fördermittel für Lobbyarbeit“ (frei zugänglich)

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Gründungsagenda und Aktionsplan unter Positionen

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