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Presseschau

Grenzenloser Zugriff auf TV-Inhalte vs. Finanzierungsmodell der Filmindustrie

29. Juli 2015
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Die EU-Kommission werfe dem britischen Bezahlsender Sky UK vor, Verbraucher in Europa unrechtmäßig von seinem Angebot fernzuhalten, schreibt Viola Schenz in der Süddeutschen Zeitung. Zuschauer außerhalb von Irland und Großbritannien könnten teils weder über Satellit noch über Internet auf zahlungspflichtige Angebote von Sky UK zugreifen. Die Vorwürfe richteten sich auch gegen sechs große Hollywood-Filmstudios; möglicherweise lägen unzulässige Vereinbarungen zwischen Sky UK und den Studios vor: Es gebe den Verdacht, dass Vertragsklauseln die Ausstrahlung von Sky UK mit Filmen jener Studios außerhalb von Großbritannien und Irland verhindern.

Filmstudios und TV-Rechteinhaber vergäben Lizenzen für das Ausstrahlen von Filmen an jeweils ein Land oder eine Sprachregion, so Schenz weiter. Auf diese Weise refinanzierten sie ihre Produktionskosten. Die EU-Kommission sehe das Absichern dieser Rechte dagegen als Missstand an: Kunden aus der EU sollen bereits bezahlte Online-Inhalte überall in Europa nutzen können. Andrus Ansip, der für den digitalen europäischen Binnenmarkt zuständige Kommissar, habe im März verkündet: „Ich hasse Geoblocking aus tiefstem Herzen.“ Der grenzenlose Zugriff auf TV-Inhalte stehe also gegen das Finanzierungsmodell der Filmindustrie, deren Vertreter warnten vor einem „dramatischen Rückgang der Filmproduktion in Europa“, wie Alexander Thies, Vorstandsvorsitzender der Produzentenallianz gesagt habe: Blockiert (SZ vom 29.7., S. 31 – Medien / frei zugänglich)

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