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Presseschau

12. RÄStV: Produzenten warnen vor kostenlosen Mediatheken

21. Oktober 2008
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Oliver Berben (Moovie – The Art of Entertainment), Vorstandsmitglied der Allianz deutscher Produzenten, sehe ein grundsätzliches Problem mit der sieben-Tage-Regelung der öffentlich-rechtlichen Mediatheken, schreibt Tilmann P. Gangloff in der Frankfurter Rundschau. Berben fürchte, eine Online-Auswertung werde die Finanzierung aufwändiger Projekte gefährden, erst recht, wenn die Abrufe auch noch weltweit möglich sind. Dann breche mit dem Weltvertrieb eine ganze Finanzierungsseite weg, kein ausländischer Partner zahle Geld für ein Produkt, das per Streaming oder Download überall abrufbar sei: „Steht ein Film zwei Monate lang kostenlos in der Mediathek, will danach kein Mensch mehr die DVD.” Unterbräche man die Finanzierungskette, werde es große, aufwändige Produktionen nicht mehr geben. UFA-Chef Wolf Bauer halte es für „entscheidend”, dass im Video-on-Demand-Bereich ein kommerzieller Markt entsteht.

Noch sei Zeit für die Suche nach Kompromisslösungen, schreibt Gangloff weiter: Die Ministerpräsidenten träfen sich morgen, am 22. Oktober, in Dresden, um den 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag zu unterzeichnen: „Produzenten fürchten Mediatheken” (frei zugänglich)

Unterdessen schreibt Miriam Meckel in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine, die Ministerpräsidenten würden morgen „vermutlich” die in zäher Aushandlung erarbeitete Vorlage abnicken. Der 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag sei „ein Vertrag, der im Scheitern der großen medienpolitischen Linie alles durch kleinteilige Regelungen zu steuern versucht”. Er sei medienpolitisch schon überholt gewesen, bevor seine Beratung begonnen hatte. Herauskommen, so Meckel weiter, werde dennoch ein Regelwerk mit Beweiskraft – „dafür dass die Bundesländer längst nicht mehr Schrittmacher der Medienpolitik sind” – „Für einen digitalen Marshallplan” (frei zugänglich)

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