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Presseschau

Affäre Heinze/NDR: Doch materieller Schaden

1. September 2009
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Die Anzahl der Drehbücher, welche die suspendierte Fernsehspielchefin des NDR, Doris Heinze, unter Pseudonym hat schreiben lassen, erhöhe sich, schreibt Michael Hanfeld in der Frankfurter Allgemeinen. Bislang bekannt seien vier oder fünf Bücher, die ihrem Ehemann Claus Strobel zugerechnet werden, der unter dem Pseudonym „Niklas Becker“ auftrat. Ein weiteres stamme von einer nichtexistenten „Marie Funder“, hinter der Heinzes Drehbuchagentin Inga Pudenz stecken soll. Nun seien beim NDR zwei weitere Drehbücher und ein Treatment aufgetaucht, die Doris Heinze selbst unter Pseudonym geschrieben haben soll: Sieben Bücher auf einen Streich (frei zugänglich)

Das interessiere nicht nur die „steril aufgeregte Medienbranche”, sondern womöglich auch den Staatsanwalt, schreiben Nicolas Richter und Hans Leyendecker in der Süddeutschen Zeitung: Wenn Heinze offen den eigenen Film ins Programm hätte heben lassen, wären nach Haustarif fünfzig Prozent Abzug fällig gewesen. „Der NDR geht deshalb nunmehr davon aus, dass ihm auch ein materieller Schaden entstanden ist“, zitiert die SZ den NDR, Schadenersatzforderungen gegen Doris Heinze würden geprüft. Doris Heinze bestreitet die neuen Vorwürfe.

Aber bereits jetzt zeige sich, so Richter und Leyendecker weiter, dass die Affäre größere Ausmaße hat, als mancher bislang vermutete. Es gebe immer neue verdächtige Namen. Klar sei, dass beim Sender die Kontrolle versagt hat oder sich leicht aushebeln ließ. „Selbstbedienung und Nepotismus gehören zum System.“ Und die Affäre gehe weiter: Eine Frau mit vielen Talenten (frei zugänglich)

Beim NDR herrsche weiter Ratlosigkeit, warum Heinze ihren Haussender hinterging, schreibt Steffen Grimberg in der tageszeitung. Nach NDR-Regularien habe ihr Mann Claus Strobel ohne Weiteres Drehbücher für den NDR schreiben können, solange die Produktion nicht unter Heinzes Verantwortung fiel. In der ARD regiert derweil abgeklärte Aufgeregtheit. Programmdirektor Herres sehe kaum Handlungsbedarf, wenn „einer arglistig täuscht“, sei so etwas kaum zu verhindern: Auch Agentin Auträge zugeschanzt (frei zugänglich)

Zur Pressemitteilung des Norddeutschen Rundfunks: Neue Erkenntnisse im Fall Heinze (frei zugänglich)

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