Skip to content
Presseschau

Affäre Heinze/NDR (XIII): „Die Freundin der Tochter“ heute bei der ARD

23. September 2009
Topic
    Kontakt

    Geschäftsstelle Berlin
    T 030 20670880
    E-Mail

    Zur Sendung von „Die Freundin der Tochter“, dessen Drehbuch die inzwischen doppelt gekündigte NDR-Fernsehspielchefin Doris J. Heinze unter falschem Namen an den eigenen Sender verkauft habe, schreibt Björn Wirth in der Berliner Zeitung, der Schaden durch die Affäre reiche über Heinze und den NDR hinaus. Vielen Zuschauern werde das aber „herzlich egal sein,“ sie wollten einen guten Fernsehfilm sehen. In diesem Fall sei das gelungen, „ganz ausgezeichnet sogar“. Das liege auch „am klugen Drehbuch“ von Doris J. Heinze: Ausgezeichneter Betrug (frei zugänglich)

    In der Süddeutschen Zeitung erzählt Joseph von Westphalen, wie er Mitte der neunziger Jahre ein Drehbuch über eine „betrogene Ehefrau, die mal nicht tobt, sondern die Geliebte des Mannes zur Freundin macht“ geschrieben und dabei auch Doris Heinze getroffen hatte: „Frau Heinze war sehr nett. Sie kommentierte das Drehbuch amüsiert, wir unterhielten uns bestens und rissen Witze über meine Figuren. Sie machte ein paar Verbesserungsvorschläge, die mir einleuchteten.“ Das Drehbuch sei nicht verfilmt worden, und der „streckenweise bitterernste“ Film „Die Freundin der Tochter“ habe mit dem „heiteren alten Drehbuch so gut wie nichts mehr zu tun“. Nur die Grundidee sei die gleiche: „Ob sich Doris Heinze beim Schreiben ihres Drehbuchs an meines erinnert hat? Eher nicht. Warum sollte sie nicht von selbst auf diese doch eigentlich naheliegende weibliche List gekommen sein?“ – Der Held war unbelehrbar (SZ vom 23.9.2009, Seite 15 – Medien)

    Im Tagesspiegel vergleicht Simone Schellhammer „Die Freundin der Tochter“ mit „Mein Mann, seine Geliebte und ich“, der am Montagabend beim ZDF gelaufen ist. Dass sich die Geschichten ähnelten, „ist reiner Zufall. (So originell ist der Plot nun auch wieder nicht.)“ Aber es passe zum Thema Vielfalt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und auf kuriose Weise auch zu der Entdeckung, dass Doris Heinze ein Drehbuch („Dienstage mit Antoine“) nicht nur an den NDR sondern auch leicht verändert („Dienstage mit Marie“) an die ZDF-Firma Network Movie verkauft haben solle. Sehenswert sei „Die Freundin der Tochter“ aber auf jeden Fall: Betrug in jeder Beziehung (frei zugänglich)

    Beim Krimifest „Tatort Eifel“ sei die „in ihren ganz persönlichen Krimi um sich selbst genehmigte Drehbücher, gefälschte Pseudonyme und betrogene Anstalten verstrickte Ex-NDR-Fernsehfilmchefin Doris J. Heinze zwar nicht anwesend, aber „mehr als präsent“, schreibt Steffen Grimberg in der tageszeitung. Auch er findet, dass die Folgen für die Branche „immens“ sind: Da werde jetzt wieder von interessierter Seite die Qualität der öffentlich-rechtlichen Produktionen „an sich in Frage gestellt“, zitiert er Uli Aselmann, „dabei hat das eine mit dem anderen nichts zu tun.“ Und Regisseur Lars Jessen sage: „Ich lasse auf Doris Heinze nichts kommen“, zwar könne auch er „die menschliche Dimension nicht verstehen“, doch nun sei doch höchst interessant, „wer jetzt alles aus dem Loch kommt, beleidigt tut“ und sich dabei in höchst unkonkreten Andeutungen ergehe: Eine Branche ermittelt (frei zugänglich)

    Scroll