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Presseschau

Bayerischer Fernsehpreis: Schauspieler ausgezeichnet

13. Mai 2008
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Zu den großen Siegern beim Bayerischen Fernsehpreis am Freitag zählten Edgar Selge und Katharina Wackernagel als beste Darsteller in einem Fernsehfilm sowie Alexandra Neldel und Axel Milberg als beste Seriendarsteller, meldet Blickpunkt:Film: „Bayerischer Fernsehpreis für Neldel, Wackernagel, Milberg und Selge“

Die Pressemitteilung der Bayerischen Staatsregierung vom 9. Mai im Wortlaut:

Beckstein verleiht Bayerischen Fernsehpreis 2008

Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein hat heute im Rahmen einer vom Bayerischen Rundfunk gestalteten Fernseh-Gala im Münchner Prinzregententheater den Bayerischen Fernsehpreis 2008 verliehen. Den Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten überreichte Beckstein dem Journalisten und Moderator Dieter Kronzucker für seine herausragenden Leistungen und sein Lebenswerk.

In seiner Laudatio würdigte Beckstein Dieter Kronzucker als einen der profiliertesten Journalisten Deutschlands, der zu den unverwechselbaren Persönlichkeiten des deutschen Fernsehens zählt. "Dieter Kronzucker ist Anchorman der TV-Nachrichten und hat als Wegbereiter des Infotainments die Entwicklung des Fernsehens in diesem Land entscheidend geprägt", betonte Beckstein. Wie wenigen anderen sei es ihm gelungen, der Auslandsberichterstattung etwa mit den unvergesslichen "Bildern aus Amerika" einen hohen Stellenwert im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verleihen. Beckstein: "Für Millionen von Zuschauern war es Ihr Gesicht vor der Kamera, das für Glaubwürdigkeit, Einfühlungsvermögen, für klare und unterhaltsame Präsentation der Fakten stand, vor allem aber für verlässliche Information." Als Erfinder von Formaten wie "extra drei" für die ARD und des "heute journals" für das ZDF habe Kronzucker Grundsätze wie eine klare, weniger offizielle Sprache oder eine lebendige, aber dennoch seriöse Aufbereitung der täglichen Nachrichten aufgestellt, die noch heute goldene Regeln des Fernsehjournalismus sind. Besonders hob Beckstein die Fähigkeit Kronzuckers hervor, sich stets auf Neues einzulassen. Anfang der neunziger Jahre wechselte er zu Sat.1 und N24, um sich dort neuen Herausforderungen zu stellen und auch diese mit Professionalität, Bravour und der ihm eigenen Nonchalance zu meistern. Beckstein hob auch das Engagement Kronzuckers als Leiter des Bereiches "Fernsehjournalismus" an der Hochschule für Fernsehen und Film in München hervor. Beckstein: "Es zeichnet Sie aus, dass Sie ihre vielfältigen Erfahrungen und Kenntnisse stets auch dem journalistischen Nachwuchs vermitteln. Auch hier waren Ihre Prinzipien wie die Trennung von Reportage und Kommentar oder das Beharren auf Aufklärung anstelle von Sensationsjournalismus prägend für den journalistischen Nachwuchs in unserem Land", sagte der Bayerische Ministerpräsident.
Den "Blauen Panther", das Symbol des Bayerischen Fernsehpreises, erhalten neben Dieter Kronzucker weitere Preisträger aus allen Fernsehsparten.

Nachfolgend die Namen der Preisträger mit den Begründungen der Jury:
DER BAYERISCHE FERNSEHPREIS 2008 Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten für Professor Dr. Hans Dieter Kronzucker
Begründung der Jury:
Dieter Kronzucker ist ein journalistisches Urgestein. Seit mehr als 40 Jahren bringt er dem deutschen Fernsehpublikum die Welt nahe – glaubwürdig und einfühlsam, informativ und unterhaltsam – und vor allem stets aus erster Hand. Einem breiten Publikum bekannt wurde er als Moderator von "Hier und Heute", "Weltspiegel" und "Monitor" in der ARD sowie durch seine eindringlichen Reportagen unter anderem aus Vietnam, Lateinamerika und den USA.

Dieter Kronzucker hat neue Formate im Fernsehen geschaffen. So gründete er 1978 im ZDF das "heute journal", das er selbst viele Jahre mit exzellentem Sachverstand und kühlem Kopf und mit der ihm eigenen Noblesse moderierte. Nach seinem Wechsel zur Sendergruppe ProSiebenSat.1 steht dort sein Name als Synonym für "Infotainment". Dieter Kronzucker zählt zu den bedeutendsten Journalisten des deutschen Fernsehens. Hiefür gebührt ihm der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten.

DER BAYERISCHE FERNSEHPREIS 2008 Sonderpreis, dotiert mit 20.000 Euro, an Trixter Film GmbH Michael Coldewey und Simone Kraus für die Entwicklung und Umsetzung virtueller Figuren in dem Film "Das Wunder von Loch Ness" (Sat. 1)
Begründung der Jury:
Der fantasievolle und zu Herzen gehende Film "Das Wunder von Loch Ness" verdankt seine Wirkung neben der professionellen Regie und den überzeugenden Schauspielerleistungen ganz wesentlich der herausragenden Animation seiner computergenerierten Figuren, vor allem des Druiden Oki, dessen Körpersprache und Mimik wahrhaft real und lebendig erscheint. Dem Münchner Trickfilmstudio Trixter ist es unter Federführung von Michael Coldewey und Simone Kraus gelungen, diese künstlichen Figuren gleichzeitig märchenhaft und doch glaubwürdig zu gestalten, sie mit Leben zu erfüllen und sie nahtlos in das Spiel der realen Personen zu integrieren. Damit haben sie entscheidend zur Kraft und zur Qualität dieser Abenteuergeschichte über Freundschaft und Liebe, die Kinder wie Erwachsenen gleichermaßen begeistern kann, beigetragen und dafür gesorgt, dass mit dem "Wunder von Loch Ness" eine uralte Legende eindrucksvoll zu neuem Leben erwacht.

DER BAYERISCHE FERNSEHPREIS 2008 Nachwuchsförderpreis der LfA Förderbank Bayern, dotiert mit 10.000 Euro, an Janina Stopper für Tatort – "Kleine Herzen" (ARD/BR)
Begründung der Jury:
Anne ist achtzehn und alleinerziehende Mutter eines vierjährigen Sohnes. Es ist für sie nicht leicht ihr Alltagschaos in den Griff zu bekommen und es wird noch komplizierter als sie in einen Todesfall hineinschlittert.
Janina Stopper spielt Annes zunehmende Verstrickung in ein Gespinst aus Ausflüchten, Halbwahrheiten und Lügen mit beklemmender Intensität und ihr Weggleiten in Apathie und Selbstaufgabe mit zu Herzen gehender Glaubwürdigkeit. Eine souveräne Leistung in einem berührenden "Tatort" über Kinder, die selbst Kinder haben.

DER BAYERISCHE FERNSEHPREIS 2008 an Karsten Scheuren als Autor und Regisseur für Galileo Spezial "Grab in eisigen Höhen – Bergung aus der Todeszone" (ProSieben), dotiert mit 10.000 €
Begründung der Jury:
In 8000 Metern Höhe am Broad Peak in Pakistan liegt ein Toter. Der österreichische Alpinist Markus Kronthaler ist grausam verdurstet. Kein Hubschrauber kann den Leichnam bergen. Da beschließt der Bergsteiger Georg Kronthaler, seinen Bruder zu holen, um Ruhe zu finden. In diesen Höhen wagte bislang keiner, die Toten ins Tal zu bringen. Und es gibt dort viele Tote auf dem Weg zu den Gipfeln der höchsten Berge der Welt.
Einfühlsam und ohne Sensation begleitet der Autor und Regisseur Karsten Scheuren das Bergungsteam, das sich professionell vorbereitet hat. Die Mission gelingt, die Kamera hält dramatische Bilder fest, ohne pietätlos ein Familiendrama effektheischend abzulichten. Karsten Scheuren zeigt in diesem Galileo Spezial eindringlich eine Wende in der Bergsteigerlogik: Es ist möglich, bei entsprechend perfekter Planung das Risiko zu minimieren und Tote aus eisigen Höhen zu holen.

DER BAYERISCHE FERNSEHPREIS 2008 an Thomas Präkelt als Autor und Produzent für "Der Arbeitsbeschaffer" (RTL), dotiert mit 10.000 Euro
Begründung der Jury:
Mit der Sendung "Der Arbeitsbeschaffer" beleuchtet der Autor Thomas Präkelt die Arbeit des privaten Unternehmers Lars Naundorf, der es sich zum Ziel gesetzt hat, auch den scheinbar "hoffnungslosen Fällen" von Hartz-IV-Empfängern und Arbeitslosen wieder einen Job und eine Perspektive zu verschaffen. Präkelt versteht es auf einfühlsame Weise, das Vertrauen der Betroffenen zu gewinnen, so dass sie offen über ihre Probleme, Ängste und Hoffnungen vor der Kamera sprechen. So eröffnen sich dem Zuschauer Einblicke in eine Welt, die geprägt ist von sozialer Ausgrenzung, Frustration und mangelnder Motivation. Gleichzeitig bekommt das Publikum aber auch Denkanstöße, wie sich solche schwierigen Lebenssituationen überwinden lassen. "Der Arbeitsbeschaffer" ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie sich das Fernsehen immer mehr auch zum Instrument der Lebensberatung entwickelt – der Autor scheut sich aber auch nicht davor zuzugeben, dass es nicht für jeden Beratungsfall von Lars Naundorf eine Lösung gibt.

DER BAYERISCHE FERNSEHPREIS 2008 an Wolf von Lojewski als Autor und Regisseur "Meine Heimat, Deine Heimat – mit Wolf von Lojewski durch Ostpreußen" (ZDF), dotiert mit 10.000 Euro
Begründung der Jury:
Wolf von Lojewski, weltläufiger Korrespondent, unverwechselbarer Moderator des "heute-journals" und eine der herausragenden Gestalten des politischen Fernsehjournalismus in Deutschland schlechthin, war für seine zweiteilige Reportage "Meine Heimat, Deine Heimat" unterwegs in der ostpreußischen Heimat seiner Kindheit. Die Vergangenheit im Herzen, die Zukunft fest im Blick, zeichnet von Lojewski ein Bild des einstigen deutschen und heute auf drei Länder – Polen, Russland, Litauen – verteilten Ostpreußen. In seinen einprägsamen Bildern, in seinen Begegnungen mit den Menschen sowie mit seiner unaufgeregten und, wenn es ihm geboten erscheint, ironisch gefärbten Sprache verliert sich Wolf von Lojewski nicht im nostalgischen Zurück, sondern demonstriert die Zukunft als die bestimmende Dimension der Region.

DER BAYERISCHE FERNSEHPREIS 2008 an Hermine Huntgeburth für die Regie in "Teufelsbraten" (WDR/NDR/ARTE/ARD), dotiert mit 10.000 €
Begründung der Jury:
"Teufelsbraten" erzählt die schmerzliche Emanzipationsgeschichte einer Arbeitertochter in den 50er Jahren. Regisseurin Hermine Huntgeburth gelingt es, diese ungewöhnliche Geschichte ebenso realistisch wie poetisch zu erzählen. Dabei vollbringt sie die Leistung, eine nachvollziehbare Balance zu halten zwischen Leichtigkeit und historischem Ernst. Sie vertraut ihren hervorragenden Schauspielern und führt sie mit großem Geschick durch diese schwere Geschichte im Nachkriegsdeutschland. Die hier gesprochene Mundart macht die Menschen glaubhaft und ihre Gefühle nachvollziehbar. Hermine Huntgeburth beweist einmal mehr, dass sie zu den erfolgreichsten und herausragendsten Regisseurinnen Deutschlands zählt.

DER BAYERISCHE FERNSEHPREIS 2008 an Detlef Michel als Autor "Eine folgenschwere Affäre" (ZDF), dotiert mit 10.000 €
Begründung der Jury:
Detlef Michel ist einer der sorgfältigsten und beständigsten deutschen Drehbuchautoren. Er findet seine Stoffe in der deutschen Wirklichkeit, an deren Bruchstellen er seine schicksalhaften Charaktere ausmacht. Er recherchiert seine Themen nicht nur minutiös, sondern konstruiert seine Geschichten jenseits jeder Routine. Er unterhält den Zuschauer meisterhaft mit raffinierten Umschwüngen und ermöglicht ihm den Blick in immer wieder neuen Perspektiven auf ungeahnte Einsichten. Michel nimmt seine Sache ernst, sehr ernst – und unterhält zugleich auf höchstem Niveau. Mit "Eine folgenschwere Affäre" ist ihm ein Meisterwerk gelungen, das uns bis zur letzten Minute in Atem hält.

DER BAYERISCHE FERNSEHPREIS 2008 an Anke Engelke und Bastian Pastewka "Fröhliche Weihnachten! – mit Wolfgang & Anneliese" (Sat.1), dotiert mit insgesamt 10.000 Euro
Begründung der Jury:
Wenn Anke Engelke und Bastian Pastewka als Anneliese und Wolfgang uns "Fröhliche Weihnachten" wünschen, wird es auf ganz besondere Weise besinnlich: Die beiden Comedy-Stars persiflieren dabei scheinbar mühelos vertraute TV-Protagonisten und Sendungen in einem gelungenen "Weihnachtsfest"-Special. Neben Maria und Josef spielen die beiden auch sämtliche TV-Kollegen selbst, wobei ihre Kunst darin besteht, hinter ihren Figuren zurückzutreten. Anke Engelke und Bastian Pastewka gelingt es, mit ihrer hochkreativen und detailgetreu inszenierten Comedy das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Sie werfen einen ganz anderen, aber dennoch jederzeit liebevollen Blick auf das Fernsehschaffen unserer Zeit – vom "Schuldenberater" über "Die Supernanny" bis zu den "Volksmusikanten" wird dabei die Fernsehlandschaft in ihrer ganzen Bandbreite von ihnen abgedeckt. "Fröhliche Weihnachten" ist ihr ganz spezielles Weihnachtsgeschenk für die gesamte Familie.

DER BAYERISCHE FERNSEHPREIS 2008 an Hape Kerkeling für "Kerkeling liest – Ich bin dann mal weg" (RTL), dotiert mit 10.000 Euro
Begründung der Jury:
Ein Mann, ein Buch, eine Bühne: das sind die scheinbar einfachen Zutaten, aus denen mit "Hape liest" ein außergewöhnliches Unterhaltungsprogramm entstanden ist. Hape Kerkeling gelingt es mit einer Lesung aus seinem Bestseller "Ich bin dann mal weg" nicht nur das Publikum im Hamburger St.-Pauli-Theater, sondern auch an den Bildschirmen auf seine Wanderung auf dem Jakobsweg mitzunehmen. Mit nachdenklichen, amüsanten und vor allem ehrlichen Antworten auf Fragen des Theater-Publikums beleuchtet er das durchaus ernste Thema der Suche nach dem eigenen Ich. Hier zeigt sich die große Stärke des Komikers Kerkeling – er geht auf sein Publikum zu und findet immer den richtigen Ton, ohne albern zu wirken oder sich anzubiedern. "Hape liest" ist eine Sendung mit Seltenheitswert, die auf große Kulissen und die üblichen Zutaten der Unterhaltungsindustrie verzichtet und trotzdem ein Millionenpublikum begeistert.

DER BAYERISCHE FERNSEHPREIS 2008 an Thomas Weidenbach und Shi Ming als Autor, Regisseur und Produzent "Chinas Größenwahn am Yangtse" (Arte/ARD), dotiert mit insgesamt 10.000 Euro
Begründung der Jury:
Der Drei-Schluchten-Staudamm am Yangtse ist der größte Staudamm der Welt und ein Symbol der Macht. Thomas Weidenbach und Shi Ming zeigen in ihrer Dokumentation "Chinas Größenwahn am Yangtse" in ebenso beeindruckenden wie bedrückenden Bildern die Dimension dieses Eingriffs nicht nur in die Natur, sondern auch in das Leben von Millionen von Menschen. Mit ihrer exklusiven Beobachtung über einen mehr als zehnjährigen Zeitraum geben die Autoren dem Zuschauer einen einzigartigen Einblick in die Auswirkungen dieses gigantischen Bauprojekts. In sensiblen Bildern dokumentieren sie die Entwurzelung der Bevölkerung ganzer Städte und Landstriche, die ein unreflektierter Fortschrittsglaube zum Spielball einer rücksichtslosen Wirtschaftsstrategie werden lässt. Sie berichten eindrucksvoll über drohende und bereits eingetretene Katastrophen, die dieses monumentale Prestigeprojekt der chinesischen Staatsführung nach sich zieht. Trotz erschwerter Drehbedingungen, denen ein solches Vorhaben in China ausgesetzt ist, ist Thomas Weidenbach und Shi Ming ein Film gelungen, der inhaltlich und gestalterisch überzeugt, der nachdenklich macht und der anschaulich die katastrophalen Folgen der voranschreitenden Zerstörung einer über Jahrtausende gewachsenen Kulturlandschaft vermittelt.

Nominierungen
Für ihre schauspielerischen Leistungen in den Fernsehfilmen sind nominiert

  • Katharina Wackernagel, "Contergan" (ARD) und "Mein Mörder kommt zurück" (ZDF)
  • Silke Bodenbender, "Inferno" (ProSieben) und "Eine folgenschwere Affäre (ZDF)
  • Jördis Triebel, "Eine gute Mutter" (ZDF/Arte)
  • Edgar Selge, "Angsthasen" (BR/ARD)
  • Kostja Ullmann, "Das Wunder von Berlin" (ZDF)
  • Fritz Karl, "Eine folgenschwere Affäre" (ZDF)

Für ihre schauspielerischen Leistungen in den Serien bzw. Reihen werden nominiert

  • Alexandra Neldel, "Unschuldig" (ProSieben)
  • Katja Flint, "Luginsland: Mord in aller Unschuld" (ZDF)
  • Mirja Boes, "Angie" (RTL)
  • Axel Milberg, "Doktor Martin" (ZDF)
  • Devid Striesow, "Bella Block: Reise nach China" (ZDF)
  • Alexander Beyer, "Krieg und Frieden" (ZDF)
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