Skip to content
Presseschau

Branche und Filmkritik: Reden und ein Offener Brief

22. Oktober 2012
Topic
Kontakt

Geschäftsstelle Berlin
T 030 20670880
E-Mail

Die Deutsche Filmakademie habe die Kritik, die einige Filmkritiker in der vergangenen Woche in einem Offenen Brief an der Vergabepraxis beim Deutschen Filmpreis geübt hatten, zurückgewiesen, meldet Blickpunkt:Film. In den vergangenen Jahren sei keine Tendenz in eine bestimmte Richtung zu erkennen gewesen, habe die Deutsche Filmakademie die Kritik gekontertwar. So seien einerseits Filme prämiert worden, die auch von der Filmkritik Preise erhalten hätten, andererseits aber auch Filme, die im Kino „große Kassenerfolge“ gewesen seien. Auch habe die Akademie aus einem wenig transparenten Gremien-Verfahren ein „äußerst transparentes und demokratisch funktionierendes Vergabeverfahren“ gemacht: Deutsche Filmakademie weist Kritik an Lola-Vergabe zurück

Zum Offenen Brief der Filmkritiker fragt Harald Pauli im Focus: „Worum geht es wirklich bei dieser Flatulenz im Wasserglas?“ und antwortet, es gehe um den Bedeutungsverlust der klassischen Kritik, die ohnehin zwischen der Vermarktungsmaschinerie der Filmverleihe und den omnipräsenten Do-it-yourself-Rezensionen im Netz aufgerieben zu werden drohe. „Da hätte man doch gerne ein bisschen was von der alten Macht zurück.“ Die Hybris sei schwer zu überbieten, mit der „ein paar Feuilletonisten“ apodiktisch den „besten Film" definierten, den die schlichten Filmschaffenden nicht erkannt hätten“: Wähl dir was! (Focus 43/2012 vom 22. Oktober, S. 128, nicht online)

Auf den Seiten der Deutschen Filmakademie: Erklärung zum „Offenen Brief“ vom 18. Oktober 2012 (frei zugänglich)

Zur Diskussionsveranstaltung „Wir müssen reden“, zu der der Verband der deutschen Filmkritik, die Deutsche Filmakademie und die Produzentenallianz eingeladen hatten, schreibt Jan Schulz-Ojala im Tagesspiegel: „Wenn es im Leben eines langjährigen Paars ‚Wir müssen reden‘ heißt, ist die Trennung meist nicht fern“: Im falschen Film (frei zugänglich)

Die Filmemacher hätten sich bei der Diskussion von Beginn an „in der offensiveren Position“ befunden, schreibt Lisa Goldmann in der tageszeitung. Sehr schnell sei deutlich geworden, dass große Uneinigkeit schon darüber herrsche, was Kritik an sich leisten soll. Die Produzenten Sven Burgemeister und Manuela Stehr hätten sich eine besondere Sympathie, „ja Verantwortung der Kritik gerade dem deutschen Film gegenüber“ gweünscht. der habe es nicht leicht, was Produktion und auch Distribution angehe. Man müsse doch „den deutschen Film in der Wahrnehmung nach vorne bringen“, so Stehr: Ungeliebt und unverstanden (frei zugänglich)

Seit Langem sei das Verhältnis zwischen Filmbranche und Filkritik „belastet“, schreibt Anke Westphal unter anderem in der Berliner Zeitung. Vor allem die Entscheidungen beim Deutschen Filmpreis hätten „für Unmut gesorgt“. Die Auseinandersetzung sei lange fällig gewesen. Unterhaltsam seien bei der Diskussion die „robusten Beiträge von Til Schweiger“ gewesen, der nicht müde wurde zu betonen, dass er sich keineswegs beleidigt fühle von den Feuilletons – denen er seine Filme übrigens seit Jahren nicht vorab zeige. Ami-Filme würden von der deutschen Presse viel besser behandelt als deutsche: Wir müssen reden (frei zugänglich)

Scroll