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Presseschau

Debatte um Mindestlohn für Praktikanten: „Irrsinn“

26. Mai 2014
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„1400 Euro im Monat für Praktikanten: Der Mindestlohn macht es möglich“, schreiben Julia Löhr, Henning Peitsmeier und Johannes Ritter in der Frankfurter Allgemeinen. Viele Unternehmen wollten das nicht zahlen und stattdessen die Zahl der Praktika reduzieren. Am Ende könne das geplante Gesetz der jungen Generation mehr schaden als nutzen. Im Gesetzentwurf von Arbeitsministerin Andrea Nahles stehe, dass der Mindestlohn von 8,50 Euro je Stunde auch für Praktikanten gelten solle, wenn das Praktikum länger als sechs Wochen dauert und es freiwillig gemacht wird. Knapp 1400 Euro im Monat für orientierungsuchende Studenten sei nach Ansicht von Florian Haller, Chef der Münchner Agentur Serviceplan, „Irrsinn“.

Auch die deutsche Filmwirtschaft appelliere in einem Brief an Andrea Nahles, von der strengen Regelung abzurücken schreiben Löhr, Peitsmeier und Ritter weiter. Anders als Industriebetriebe mit klassischen Ausbildungsgängen sei die Film- und Fernsehproduktion von beruflichen Quereinsteigern geprägt, argumentiere der Verband. Der Vorschlag: Praktikanten, die für den Zeitraum von bis zu sechs Monaten bei einem Unternehmen oder von bis zu zwölf Monaten bei maximal zwei Unternehmen derselben Branche tätig sind, sollen nicht unter den Anwendungsbereich des Gesetzes fallen. „Es geht uns nicht darum, den Mindestlohn auszuhebeln und junge Leute möglichst lange möglichst schlecht zu bezahlen“, betone Alexander Thies, einer der Verantwortlichen. „Aber die Berufsausbildung geschieht in der Film- und Fernsehproduktion eben über das Praktikum. Und das muss natürlich länger als sechs Wochen dauern, um eine Ausbildung über den gesamten Produktionsprozess hinweg gewährleisten zu können. Sollte das nicht mehr finanzierbar sein, würden den jungen Menschen massiv Chancen genommen, anstatt ihnen Chancen zu geben.“ Angriff auf die Generation Praktikum (frei zugänglich, FAZ vom 26.5.2014, S. 26 – Wirtschaft/Unternehmen)

Die Produzentenallianz habe auf die „teils heftigen Reaktionen“ auf ihren Vorstoß in Sachen Mindestlohn für Praktikanten reagiert und werfe den Kritikern vor, „die Situation offenkundig nicht zu kennen“, meldete Blickpunkt:Film bereits am Freitagnachmittag. Wie Alexander Thies habe erklärt, die „äußert angespannte wirtschaftliche Lage der deutschen Produktionswirtschaft“ lasse schlicht nicht zu, Nachwuchskräfte in der Ausbildung ebenso zu bezahlen wie Arbeitnehmer in anderen Branchen: Mindestlohn-Debatte: Produzentenallianz weist Kritik zurück

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