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Presseschau

DFFF-Kürzungspläne der Bundesregierung: „Verheerendes Signal an Produzentenlandschaft und Investoren“

23. Oktober 2014
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Wenige Wochen, bevor das Parlament über den Bundeshaushalt 2015 entscheidet, wolle die deutsche Filmwirtschaft das Ruder in Sachen geplanter DFFF-Kürzung noch herumreißen, berichtet Blickpunkt:Film. Basis des neuerlichen Appells sei eine aktuelle Studie zu den volkswirtschaftlichen Effekten der Kinofilmproduktion. Auf die Frage, die Anfang Oktober vorgelegte Studie „nicht reichlich spät“ komme, antwortet Studio-Babelsberg-Chef Christoph Fisser. „Die Zeit ist in der Tat äußerst knapp, aber das liegt nicht an uns. Noch auf der Berlinale 2014 hat die Kulturstaatsministerin von einer Weiterführung des DFFF mindestens auf dem Niveau von 70 Mio. Euro gesprochen“ Monate später sei plötzlich von einer Kürzung auf nur noch 50 Mio. Euro die Rede gewesen. „Wir haben sofort reagiert, aber eine fundierte Studie benötigt einfach Zeit. Wir können jetzt nur hoffen, dass sich noch ein Umdenken erreichen lässt. Jeder Politiker, der sich mit den Resultaten befasst, müsste eigentlich gegen eine Kürzung stimmen.“

Für den Fall einer Kürzung „um nur sechs Mio. Euro“ prognostiziere die Studie einen Verlust von etwa 800 Arbeitsplätzen und ausbleibende Steuereinnahmen in nahezu dreifacher Höhe der eingesparten Fördergelder, so Fisser weiter. „Tatsächlich aber sind wir davon überzeugt – und auch das klingt in der Studie an – dass die Folgen sogar noch drastischer ausfallen würden, als es die errechneten Zahlen ausdrücken. Sobald die erste Großproduktion aufgrund der Kürzungen deutlich weniger als die beantragte Summe erhält, werden sich internationale Produzenten von Deutschland abwenden. Lediglich aufgrund der Ankündigung der zweiten Kürzung ist uns bereits eine geplante Großproduktion abgesprungen“: Christoph Fisser zur Förderstudie von Roland Berger

Im Blickpunkt:Film-Kommentar schreibt Ulrich Höcherl, die internationalen Großproduktionen, die mit diesen Geldern zuletzt nach Bayern, NRW, Hamburg und Berlin gelockt wurden, trügen zur Professionalisierung einer Branche bei, die sich im internationalen Vergleich behaupten will. „Geschichten aus Deutschland und für den Weltmarkt produzierte internationale Coproduktionen werben nicht nur für dieses Land und diesen Standort, sie bilden auch in dieser unter äußerstem Kostendruck operierenden Branche ein regelrechtes Beschäftigungsprogramm.“ Schon marginale Kürzungen sorgten nicht nur dafür, dass dem Bund „erkleckliche Steuersummen entgehen“, sie führten auch zum Verlust von hunderten Arbeitsplätzen. „Im kleinen, dem Finanzministerium unbedeutend erscheinenden Kontext der heimischen Filmwirtschaft, senden die vergleichsweise wenigen Einsparmillionen ein verheerendes Signal: an die heimische Produzentenlandschaft genauso wie an ausländische, meist amerikanische Investoren, die in europäischen Nachbarländern wie Großbritannien kompromisslos mit Steuermitteln willkommen geheißen werden.“ Noch einmal mit Gefühl

Weitere Informationen und die Studie zum Download auf den Seiten von Roland Berger: Volkswirtschaftliche Effekte der Kinofilmproduktion in Deutschland (frei zugänglich)

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