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Presseschau

FFA-Finanzierung: Offener Brief der Filmstudenten

7. April 2009
Topic
    Kontakt

    Geschäftsstelle Berlin
    T 030 20670880
    E-Mail

    Im Wortlaut:

    Offener Brief des Verbundes der deutschen Filmhochschulstudenten – Film & Fernsehen an alle Beitragszahler in die FFA

    Sehr geehrte Kinobetreiber,
    sehr geehrte Videounternehmer,
    sehr geehrte Sendervorstände,

    seit geraumer Zeit verfolgen wir, die Nachwuchsfilmemacher Deutschlands, sehr aufmerksam die Debatte um die Vorbehaltszahlungen der Kinobetreiber und Videounternehmer. Wir unterstützen die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes, den Fall am Bundesverfassungsgericht zu prüfen, wenn gleich die daraus resultierende Urteilsverzögerung Konsequenzen für uns mit sich zieht.

    Aufgrund der Vorbehaltszahlungen einiger Kinoketten ist die Filmförderungsanstalt momentan nicht in der Lage eine Auskunft über die Höhe und den Zeitpunkt der Ausschüttung der Referenzgelder zu geben. Kurzfilm-Sendeplätze und Kinovorfilme werden immer seltener, dadurch sind insbesondere die FFA Referenzmittel ein wichtiger Finanzierungsbaustein für Kurz- und Debutfilme. Somit wird die aufgeschobene Ausschüttung gerade für Nachwuchsproduzenten zu einem erheblichen Liquiditätsproblem führen. Da zu erwarten ist, dass die FFA ihre Referenzmittel kürzen oder sogar streichen muss, wenn die Abgaben der Videounternehmen und Kinobetreiber weiterhin nur unter Vorbehalt geleistet werden, führt dies darüber hinaus bei zahlreichen Nachwuchsproduktionen zu erheblichen Finanzierungslücken. Sollte sich die FFA nicht zeitnah zu einer Aufstellung ihres Haushaltsplanes aussprechen, kann dies verheerende Konsequenzen für alle Nachwuchsproduzenten bedeuten.

    Diese filmpolitische Diskussion betrifft also nicht nur große und mittelständische Filmunternehmen, sondern vor allem Nachwuchsproduzenten. Unternehmen mit einem Jahresumsatz von weniger als einer Million, v.a. auch studentische Produktionsfirmen, haben nicht die Möglichkeit, eine Finanzierungslücke mit einem Kredit zu schließen. Da es sich bei Kurzfilmen meist um nicht-kommerzielle Filmprojekte handelt, fehlen außerdem Eigenmittel durch Handlungskosten oder Gewinne. Gerade Nachwuchsproduktionen haben somit keine Möglichkeit den Ausfall der Referenzmittel zu kompensieren. In einigen konkreten Fällen führt das Wegfallen der Referenzmittel sogar zur Insolvenz der Produktionsfirma.

    Dieser Einbruch bedeutet nicht nur eine starke Gefährdung der Nachwuchsproduzenten, sondern betrifft alle Nachwuchsfilmemacher, die mit Mitteln des Staates an Filmhochschulen ausgebildet werden, und nun nicht mehr in der Lage sind die Finanzierung ihrer Filmprojekte zu schließen.

    Der Verbund der deutschen Filmhochschulstudenten appelliert an alle FFA-Beitragszahler, die zu leistenden Zahlungen ohne Vorbehalt aufrecht zu erhalten, bis eine einvernehmliche Lösung gefunden ist, damit ein Fortbestand der Nachwuchsfilmer sichergestellt ist. Gleichzeitig unterstützt der Verbund eine Gleichbehandlung der Abgabenpflicht für alle FFA Beitragszahler. Wir hoffen, dass sich alle Beitragszahler über ihrer Verantwortung und die Konsequenzen der Vorbehaltszahlungen bewusst sind und dementsprechend handeln.

    Der Verbund der deutschen Filmhochschulstudenten

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