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Presseschau

Fritz Pleitgen: Gute und ermutigende Erfahrungen mit EU

1. Dezember 2008
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Fritz Pleitgen, langjähriger WDR-Intendant und bis Ende Dezember Präsident der Europäischen Rundfunkunion (EBU), äußert sicch im großen Interview mit epd Medien unter anderem zu europäischen Sportrechteeinkäufen, zur Medienpolitik der EU-Kommission und zur Qualität des deutschen Fernsehens.

Zur Novellierung der Rundfunkmitteilung der EU-Kommission mit Vorschriften für die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sagt Pleitgen: „Ich habe bisher im Umgang mit der Kommission und dem europäischen Parlament gute und ermutigende Erfahrungen gemacht.“ Dabei sei es klar, dass es für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht einfach ist, den nötigen Spielraum bei Finanzierung, Programmgestaltung und technische Möglichkeiten zu behalten. Er stimmt der EU-Medienkommissarin Viviane Reding zu, die sagte, die Prüfung durch Rundfunkräte sei ein „deutscher Sonderweg“, der nur unter ganz bestimmten Bedingungen möglich sei: „Das deutsche Gremiensystem ist im europäischen Vergleich nicht das schlechteste. Im Amsterdamer Protokoll steht, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk in erster Linie Sache der Mitgliedstaaten ist, und seine Finanzierung auch.“ Er dürfe nur nicht den internationalen Handel und Wettbewerb stören. In diesem Spannungsfeld eine EU-Norm zu erarbeiten, die die besonderen Befindlichkeiten der Mitgliedstaaten berücksichtigt, sei keine leichte Sache, aber: „Die Mitteilungen der Kommission waren aber immer für uns akzeptabel.“

Zur Programmpolitik sagt Pleitgen, auch wenn populäre, unterhaltende Programmen recht erfolgreich sind, was die Zuschauerakzeptanz angeht, vertrete er „auch aus unternehmenspolitischen Gründen die Meinung, dass sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk nur halten wird, wenn er seine wahren Stärken ausspielt; also in den Bereichen der Information wie Nachrichten, Magazine und Dokumentationen sowie des Fernsehfilms.“ Bei gutgemachten Sendungen kämen auch entsprechend große Zuschauerschaften zusammen: „Man könnte heute wieder mehr riskieren“ (frei zugänglich)

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