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Presseschau

KI.KA-Prozess: Erster Verhandlungstag

7. Juni 2011
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Die Staatsanwaltschaft Erfurt werfe Marco K. Bestechlichkeit und Untreue vor, er soll zusammen mit dem Geschäftsführer einer Berliner Medienfirma den Kika um 4,6 Millionen Euro geprellt haben, wovon ihm gut die Hälfte zufloss, schreibt Eike Kellermann im Tagesspiegel. Nach einem Untersuchungsbericht des für den Kika zuständigen Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) liege der Schaden sogar bei 8,2 Millionen Euro, allerdings seien die Fälle vor November 2005 verjährt: Geständnis zum Auftakt (frei zugänglich)

Der ehemalige Kika-Herstellungsleiter gebe vor Gericht Betrug zu, schreibt Olaf Sundermeyer in der Frankfurter Allgemeinen. Niemand außer einem Produzenten sei eingeweiht gewesen. Die Idee mit den Scheinrechnungen sei nach K.s Aussage ein Resultat seiner eigenen, immer stärker werdenden Spielsucht gewesen, unter der er seit 1996 leide:Das Geständnis des Hausmeisters (frei zugänglich, FAZ, 7.6.2011, Nr. 131 / Seite 33 – Medien)

Der Betrug habe Jahr 2002 begonnen, als die Koppfilm GmbH in Berlin in Schwierigkeiten geriet, schreibt Christiane Kohl in der Süddeutschen Zeitung. Die Firma habe die Erfolgssendung Beutolomäus für den Kika produziert, doch der Auftrag für weitere Folgeprogramme sei an einen Konkurrenten gegangen. Daraufhin habe der damalige Programmgeschäftsführer Frank Beckmann ihn nach K.s Aussage gebeten, die Sache bei Koppfilm „sozial verträglich“ abzufedern. Zu seiner Spielsucht habe K. gesagt, er habe damit Frustrationen von der Arbeit abbauen wollen, im Kika habe ein „katastrophales Arbeitsklima“ geherrscht. Sein Problem sei gewesen, dass er als Herstellungsleiter immer wieder das Budget habe „passend machen müssen“. Geld sei genug da gewesen, Beckmann habe K. sogar regelrecht aufgefordert, das vorhandene Budget auszuschöpfen – weil sonst der Etat im folgenden Jahr gekürzt würde:„Die Initiative kam von mir“ (SZ vom 7.6.2011 – Medienseite)

„Natürlich hat der Kika-Betrugsfall seine menschliche Dimension“, heißt es in der Thüringer Allgemeinen, die sich aus „der Spannbreite zwischen den saloppen Positionsbeschreibungen ‚Hausmeister des Kika‘ und ‚Mister Kika‘“ ergebe, aber auch in die Kindheit und Jugend des Angeklagten führe:Angeklagter im Kika-Prozess räumt Vorwürfe ein (frei zugänglich)

Die Staatsanwaltschaft habe gegen den Beschuldigten in 29 weiteren Fällen einen zweiten Haftbefehl erlassen, bei dem es um Schmiergeldzahlungen und Sachleistungen gehe, meldet Meedia.de. Der Schaden werde auf knapp 200.000 Euro beziffert:Ex-Kika-Manager gibt Millionenbetrug zu (frei zugänglich)

Betrugsfälle bei den öffentlich-rechtlichen Sendern häuften sich, stellt das Handelsblatt fest und bringt eine Klickstrecke über Betrugsfällen, die vor Gericht landeten:Die Betrugsfälle in öffentlich-rechtlichen Sendern (frei zugänglich)

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