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Presseschau

„Kontrakt 18“-Debatte: „Wer hat den Größeren?“

13. August 2018
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    Nachdem der Regisseur Dominik Graf in der Süddeutschen Zeitung die Drehbuchautorinnen und -autoren-Initiative „Kontrakt 18“ eine „Kampagne gegen die Regie“ genannt hatte, der Regisseur Marvin Kren DWDL.de danach diktiert hatte, er finde „die konkreten Forderungen, die jetzt auf dem Tisch liegen, weit überzogen und nicht gerechtfertigt“, worauf er ebenfalls bei DWDL.de von Autorinnen und Autoren kritisiert wurde, bringt jetzt wieder die Süddeutsche Zeitung drei Erwiderungen aus der Branche auf den Gastbeitrag von Dominik Graf.

    Die Drehbuchautorin Dorothee Schön findet es „wenig zielführend, wenn du (Graf) Kontrakt 18 als „verbale Planierraupe“ bezeichnest, die „die Schuld für jahrzehntelange Demütigung und Marginalisierung der Autoren in Richtung der Regisseure schieben würde.“ Es sei „kein Zufall, dass wir Autoren uns gerade jetzt zu Wort melden. Wir wollen kreative und mitverantwortliche Partner sein und nicht kujonierte Dienstleister. Und mit dieser Forderung sitzen wir tatsächlich im gleichen Boot mit den Regisseuren.“

    „Da streiten sich wieder Künstler, die ihre Kunst noch nicht verstanden haben“, schreibt der Szenenbildner Toni Lüdi: „Der Egoismus blüht. Wer hat den Größeren?“ Es sei „natürlich schon ein Gag“ gewesen, „wie die Filmregisseure zur Zeit des Autorenkinos sich als ‚Götter in schwarzem Leder‘, als alleinige Schöpfer des Filmwerkes etablieren konnten.“ Bisher hätten die Egoismen der Regie zu „skandalös unfairen Bedingungen“ geführt, für die sich alle, „die dieses System unterstützten“, schämen sollten. Film sei nicht nur Text, nicht nur Inszenierung: „Alle beteiligten Künstler tragen in ihrem Gewerk das ihrige bei zum gemeinsamen Erfolg.“

    Und der Produzent Wolfgang Tumler konstatiert, dass sich die TV-Redaktionen „als Schaltstellen zwischen Drehbuch, Regie und Produktion“ maßgeblich zum Prä von Regie gegenüber dem Drehbuch gesorgt hätten, weil dort „ihre Optionen zum Eingreifen von der Vorbereitung über die Besetzung bis zum fertigen Film ungleich größer und fassbarer sind als beim Drehbuch.“ Dominik Graf habe „völlig recht, dass besonders das Drehbuch nur zwischen Autor und Regisseur entstehen soll“ – Alles auf Anfang (frei zugänglich)

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